Sherry stammt aus Südspanien und wird dort seit Jahrhunderten hergestellt. Es gibt ihn in unterschiedlichen Sorten, sowohl trocken als auch lieblich. Ebenso wie bei Rotwein ist die gesundheitsfördernde Wirkung bei mässigem Konsum wissenschaftlich bewiesen.

Denn ebenso wie Rotwein enthält Sherry Substanzen, die vermeiden, dass es in den Blutgefässen zu Fettablagerungen kommt. Somit kann ein genussvoller Umgang mit dem Likörwein Herz und Gefässe schützen.

Dass in Ländern, in denen regelmässig ein Gläschen Wein getrunken wird, die Häufigkeit der Herz-Kreislauf-Erkrankungen niedriger liegt als anderswo, ist bekannt. Forscher schreiben diese positive Tatsache den in Wein enthaltenen Polyphenolen zu. Sherry ist ein idealer Aperitif. Mit dem Genuss eines Glases Sherry vor dem Essen kann Verdauungsbeschwerden vorgebeugt werden. Dies soll aber weniger am Alkohol liegen als vielmehr an den im Getränk enthaltenen Bitterstoffen.

Erwähnenswert ist Sherry als Kupfer-Lieferant. Blut, Nerven und Immunsystem sind für ihre Arbeit auf das Spurenelement angewiesen. Es spendet Energie und ist ein Teil wichtiger Enzyme. Kupfer gehört damit zu den lebensnotwendigen Spurenelementen.

Zu den Symptomen eines Kupfermangels gehört die Eisenmangelanämie. Wird dem Körper nicht ausreichend Kupfer zur Verfügung gestellt, funktioniert die Eisenaufnahme im Magen-Darm-Trakt nur beschränkt. Ein Mangel an Kupfer kann die Ursache für diverse chronische Symptome, wie beispielsweise Fructoseintoleranz, sein. Natürlich solltet ihr nun nicht auf Verdacht besonders viel Kupfer zu euch nehmen, denn ein Überangebot kann zu einer gefährlichen Kupfervergiftung führen!

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Sherry – edler spanischer Wein

Woher stammt Sherry?

Am Atlantik, rund um die Stadt Jerez de la Frontera in Andalusien, wird edler Sherry angebaut. Der kostbare Tropfen ist eines der schönsten Geschenke, das Spanien Geniessern in aller Welt macht. Schon vor Jahrhunderten war man sich einig: Der Pirat Sir Francis Drake schätzte den Sherry ebenso wie der Dramenschreiber William Shakespeare. Die Engländer waren es auch, die dem Wein seinen Namen gaben. Für englische Zungen war das spanische Wort „Jerez“ nämlich unaussprechbar. Die Bezeichnung Sherry – vom maurischen Sherish für Jerez abgeleitet – bekam er aufgrund seiner Herkunft.

Das kleine, in der südwestlichsten Ecke Spaniens gelegene Sherry-Anbaugebiet weist nur eine Fläche von etwa 100 Quadratkilometern auf. Weisse Kalkböden und das günstige Klima schaffen hier ideale Wachstumsbedingungen für die wichtigsten Rebsorten: Palomino und Pedro Ximenez. Die Herstellung des Sherrys ist eine andere als die herkömmlicher Weine. Zwei Besonderheiten sind dabei zu nennen:

  • Sherry braucht Luft. Aus diesem Grunde reift er nicht in unterirdischen Weinkellern, sondern überirdisch in hohen, mit kleinen Fenstern versehenen Gewölben. Auch im Fass selbst möchte der Wein atmen, damit sich ein zarter Hefeflor ausbilden kann. Dieser bestimmt seinen Geschmack.
  • Die zweite Besonderheit ist das Etikett. Einen Jahrgang sucht ihr darauf vergebens. Die Jahrgänge werden nämlich nach einem ausgeklügelten Verfahren, dem sogenannten Solera-System, gemischt. In übereinander gelagerten Fässern aus Eiche wird jeweils Sherry gleichen Typs gelagert. Zuoberst der jüngste, zuunterst der älteste. Zum Verbrauch wird der Sherry von unten entnommen, während man die Fässer jeweils mit der nächsten Lage aufgefüllt. Dadurch wird erreicht, dass die Qualität jedes Jahres gleich bleibt.

Tipps rund um Sherry 

Dass der Jahrgang auf dem Etikett nicht vermerkt wird, erwähnte ich bereits. Aber welche Angaben lassen sich finden? Ihr bekommt Informationen über die Marke, den Hersteller, den Alkoholgehalt sowie den Geschmack. Ein Fino wird oft auch als „very dry“ bezeichnet, der Amontillado als „medium“. Etwas Besonderes sind der feinherbe Manzanilla aus Anlucar de Barrameda, eine Unterart des Fino, und der Almacenista-Sherry, der von sehr alten Soleras stammt.

Sherry gibt es in vier Grundsorten. Jede schmeckt anders, und so könnt ihr sie unterscheiden:

  • Fino ist ein sehr heller, trockener Wein. Er ist arm an Säure und verfügt über ein leicht herbes Aroma.
  • Amontillado ist mit dem Fino verwandt und bernsteinfarben. Der vollmundige Wein wird meistens halbtrocken angeboten. Selten findet man ihn auch trocken.
  • Oloroso heisst übersetzt „der Wohlriechende“. Der dunkelgelbe Sherry hat ein volles Aroma und ist meistens leicht süss.
  • Cream ist die süsse Variante des Oloroso, er ist dunkel und mild.

Verwendung in der Küche

Sherry passt zu vielen Anlässen und verfeinert so manche Speise. Der trockene Fino ist ein idealer Aperitif und ein perfekter Begleiter von Tapas, wie Oliven, Gambas, Tortillas oder pikantem Kleingebäck. Für einen gemütlichen Abend ist der Oloroso die richtige Wahl, und der Cream-Sherry passt zum Kaffee ebenso wie zu süssem Dessert.

Abschliessend habe ich für euch ein spezielles Rezept, das ihr ohne grossen Aufwand oder Vorkenntnisse nachmachen könnt.

Mit Ziegenkäse gefüllte Feigen und Sherry-Caramel

Die Zutaten:

  • 5 frische Feigen
  • 5 TL Ziegen-Frischkäse
  • 150 ml trockener Sherry
  • 1,5 TL Zucker
  • ein paar Thymianblättchen
  • frisch gemahlenen Pfeffer

Und so wird’s gemacht:

  • Von den Feigen die Stielansätze wegschneiden und die Früchte über Kreuz tief einschneiden, um sie auseinanderklappen zu können.
  • 25 ml Sherry über die Feigen träufeln und diese in einer Auflaufform im auf 200 Grad vorgeheizten Backofen eine Viertelstunde lang backen. Zwischendurch nochmals 25 ml Sherry darüber träufeln.
  • Den Zucker in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze karamellisieren. Dann mit dem restlichen Sherry ablöschen und Thymian unterrühren. 3 bis 5 Minuten leicht köcheln lassen, bis das Caramel eingedickt ist.
  • Feigen aus dem Backofen holen, frischen Pfeffer darüber geben und kurz auskühlen lassen. In die noch warmen Feigen jeweils einen Teelöffel Ziegenfrischkäse geben und das Caramel darüber giessen.
  • Eventuell mit ein paar Blättchen des Thymians garnieren, lauwarm servieren.

Ich freue mich, wenn ich euch den berühmten Wein näherbringen konnte und ihr Spass daran findet, seine Vielseitigkeit in der gesunden Küche auszuprobieren!

Artikel von: Redaktion gourmettipp.ch
Bild: shutterstock.com