Das als „Gewürz des Lebens“ bekannte Kurkuma spielt nicht nur in der Küche, sondern auch in der medizinischen Grundlagenforschung eine immer wichtigere Rolle. Ihm wird sogar nachgesagt, gegen Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer helfen zu können.

Leider haben sich diese Erkenntnisse noch nicht überall in der Schulmedizin durchgesetzt und man ist noch nicht so weit, in jedem Krankenhaus, Krebspatienten zusätzlich zu ihrer Therapie die Einnahme von Kurkuma zu empfehlen.

Dem fernöstlichen Gewürz werden schon seit Jahrhunderten die verschiedensten Heilwirkungen zugesprochen, weswegen man es gerne auch als „Zauberknolle“ bezeichnet. Doch mit Zauberei hat dies alles herzlich wenig zu tun, denn die Wirkungen des Gewürzes sind nachweisbar.

Mehr als 10’000 chemische Substanzen kann die Gelbwurzel aufweisen und über 600 potente Heilstoffe. Der wirksame Inhaltsstoff des gelben Gewürzes ist das Curcumin. Dieses sorgt
auch für die intensiv gelbe Farbe, die man sogar zum Färben verwenden kann.

Auch im herkömmlichen Senf, in Wurst und anderen Lebensmittel ist Curcumin vertreten und sorgt für die appetitliche Farbe und den würzigen Geschmack.

Im Labor löst das gelbe Gewürz regelmässig grosses Erstaunen aus. Sogar gegen die heimtückische Alzheimerkrankheit scheint mit Kurkuma zwar kein Kraut, aber ein Gewürz gewachsen zu sein. Es kann, so lauten die Forschungsergebnisse, die Ablagerung von Eiweissstoffen, die für die Entstehung von Alzheimer unter anderem verantwortlich sein sollen, in den Blutgefässen des Gehirns unterbinden. Dies vermag bisher kein anderer Stoff, weil dazu die sogenannte Blut-Hirn-Schranke durchbrochen werden muss. Das bedeutet, viele Mittel, die das Blut verdünnen und vor Ablagerungen schützen, erreichen eher den restlichen Körper als das Gehirn.

Glaubt man den aktuellen Studien zu Krebserkrankungen, so kann der regelmässige Verzehr des Gewürzes vor Krebs schützen. Das Curcumin hat krebshemmende Eigenschaften.

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Kurkuma Suppe

Die verdauungsfördernde Wirkung von Kurkuma hilft gegen zahlreiche Beschwerden

Kurkuma wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern auch verdauungsfördernd. Das gelbe Gewürz regt zur Bildung von Gallensäure an, es bindet Nahrungsfette und hilft das Fett zu verdauen. Daher setzen viele Menschen auf eine Kurkuma-Kur, um einige Kilos los zu werden.

Für alle Menschen, die ständig über Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Verstopfung und Blähungen leiden, gibt es ebenfalls die positive Nachricht, dass Kurkuma diese Beschwerden effektiv bekämpft.

Statt bei den täglichen Mahlzeiten auf das gelbe Pulver zurückzugreifen, kann man auch die im Handel erhältlichen Kapseln einnehmen. Dies ist eine Alternative für alle, die das Würzen mit Kurkuma nicht vertragen oder nicht mögen. Den meisten Menschen aber schmeckt dieses Gewürz, denn es ist nicht so intensiv wie Curry, sondern verleiht den Mahlzeiten lediglich ein wenig Würze und Schärfe und darüber hinaus die appetitlich gelbe Farbe.

Zur Aufnahme des Kurkumas in den Mahlzeiten:

  • Kurkuma ist nicht gut wasserlöslich. Man sollte daher zur besseren Verwertung etwas Öl beifügen und Pfeffer. Pfeffer steigert die positive Wirkung des Curcumins um das 2000-fache.

Warnung: Wer Gallensteine hat oder Probleme mit dem Magen, sollte vor der Einnahme von Kurkuma-Kapseln – die wesentlich höher dosiert sind, als man es durch das tägliche Würzen erreicht – einen Arzt konsultieren.

Und: Wer Kurkuma in Kapsel- oder Drageeform und damit in höherer Konzentration einnimmt, sollte auch an mögliche Nebenwirkungen denken und sich beraten lassen. So wäre es für Menschen, die zur Bildung von Gallensteinen neigen, besser, nur mit dem Kurkuma zu würzen und auf eine Kapseleinnahme zu verzichten. Ohnehin ist dies der beste Weg, wenn man nicht schon schwer erkrankt ist.

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Kurkuma Pulver (Curcumin)

Warum ist Kurkuma so wirksam?

Die Gelbwurzel hat es beim Wachsen schwer. Sie produziert zum eigenen Schutz vor Fressfeinden und mikrobiellen Krankheitserregern Abwehrstoffe und besondere Wirksubstanzen. Die Wurzel wächst nämlich unter recht schlechten Bedingungen wie sumpfiger Boden und brütende Sonne. Ihre Curcuminoide gelten als besonders potente Giftstoffe.

Aus diesem Grund sollte Kurkuma auch nicht überdosiert werden, denn dann kann es starke Nebenwirkungen haben. Insgesamt ist der Weg über die Nahrung am sichersten. Zu den Nebenwirkungen bei der Kapseleinnahme gehören Blutdruckschwankungen, Durchfall und Eisenmangel. Von synthetisch hergestelltem Curcumin sollte man ganz Abstand nehmen, da dies anscheinend wirkungslos ist. Hier werden die Curcumin-Moleküle lediglich geklont, stammen aber nicht aus der Natur, wo diese in grosser Vielfalt auftreten.

Kurkuma, der Alleskönner?

Glaubt man all den neueren Studien und Forschungsergebnissen, handelt es sich bei dem wohlschmeckenden Gewürzpulver tatsächlich um eine kleine Wunderwaffe aus der Natur, die zahlreiche Krankheiten und Beschwerden bekämpfen kann.

  • Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird Curcumin von der Weltgesundheitsorganisation WHO gegen Rheuma und Arthritis empfohlen.
  • Bei Osteoporose hemmt sein Wirkstoff den Abbau der Knochensubstanz.
  • In der Immunabwehr spielt Curcumin ebenfalls eine grosse Rolle. Es hilft dem Körper weisse Blutkörperchen und B-Zellen, die Antikörper bilden und Fresszellen, die Bakterien oder Viren bekämpfen, zu bilden.
  • Bei Autoimmunkrankheiten wie Multiple-Sklerose und Alzheimer hilft das Curcumin aufgrund seiner Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, die weisse Hirnsubstanz zu erhalten.
  • Kurkuma verbessert die Sauerstoffaufnahme, was bei jeder Erkrankung förderlich ist.

Auch in der Krebstherapie kommt Kurkuma zum Einsatz

Bei Krebs kann das Curcumin erstaunliche Dinge bewirken. Krebst entsteht unter anderem aufgrund von chronischen Entzündungen, Umweltgiften, Strahlungen, kurz: durch oxidative Schädigungen der Mitochondrien, die den Zellen ihre Energie geben. Die Zellen holen sich die Energie daraufhin aus der Vergärung von Zucker. Sind die Mitochondrien gestört, können sich Krebszellen entwickeln. Curcumin kann nun helfen die Mitochondrien wieder neu anzuregen, ihre Zellatmung zu aktivieren und sie zu vermehren. Kranke Zellen können wieder heilen Die entzündungshemmenden Curcuminoide wirken antioxidativ und stimulierend auf die Zellen und entgiften sie.

Kurkuma hilft somit, die Entstehung und Ausbreitung von Metastasen zu verhindern. Dazu soll es Gene aktivieren, die zur Selbstzerstörung einer Krebszelle führen. Dank seiner angiogenetischen Effekte verhindert es, dass sich im Tumorgewebe Blutgefässe entwickeln können, die für das Wachstum nötig sind.
Kurkuma unterstützt eine Chemotherapie, da es die Zellmembran der Krebszellen durchlässiger macht.

So wird Kurkuma bereits bei verschiedenen Arten von Krebst wie Brustkrebs, Darmkrebs, Hautkrebs oder Prostatakrebs eingesetzt. Probleme gibt es lediglich bei der Verträglichkeit, denn die Dosierung ist bei einer Krebserkrankung relativ hoch. Manche Patienten bekommen Verdauungsprobleme und andere Beschwerden. Insgesamt ist die Gabe von Kurkuma während einer Krebs-Therapie aber gesundheitsförderlich.

Kurkuma verringert Tumorzellen, da es normale Zellen daran hindert, sich zu Tumorzellen zu entwickeln. Bereits entstandene Krebszellen können zerstört werden und dies ohne schädigend auf die gesunden Zellen einzuwirken, wie es die Chemotherapie leider tut.

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Kurkuma Wurzel

Trotz allem gilt Kurkuma nicht als Naturarznei, die bei einer Krebserkrankung die herkömmlichen Therapien ersetzt. Doch werden die Lebensqualität und der Gesundheitszustand der Patienten durch die Gabe von Kurkuma erheblich gebessert. Bisher gibt es nur Studien darüber, dass Kurkuma therapiebegleitend angewandt wurde. Aktuell wird auf den Krebskongressen laufend über Kurkuma gesprochen, auch wird der Einsatz von Kurkuma als Therapie-Unterstützung von der Gesellschaft für Onkologie empfohlen.

Auffälligerweise gibt es in Indien, wo Kurkuma täglich verzehrt wird, zehnmal weniger Krebsfälle als in den USA.

Artikel von: Redaktion gourmettipp.ch
Bild: shutterstock.com