Wer kennt das nicht? Schon seit Wochen ist die Vorfreude auf den Besuch in einem schicken Restaurant spürbar; immerhin steht der runde Geburtstag eines guten Bekannten aus Kindertagen an. Wenn der Tag schliesslich endlich gekommen ist, kann die Freude bei einem Blick in den Kleiderschrank zum Frust werden.

Egal, ob Männlein oder Weiblein – die Frage bleibt identisch: Was ziehe ich bloss für diesen Anlass an? Klassisch konserativ, modern, puristisch elegant oder möchte ich um jeden Preis auffallen? Entsprechende Dresscodes können hier Hilfestellung leisten.

Dresscode im Gourmet Restaurant (Bild: © Syda Productions – shutterstock.com)
Dresscode im Gourmet Restaurant (Bild: © Syda Productions – shutterstock.com)

Traditionelle Vorstellungen haben sich gewandelt

Noch vor Jahren war es einfacher, die richtige Kleidung für den entsprechenden Anlass zu finden. Da konnte nichts falsch gemacht werden, wenn auf klassische Elemente einer konserativen Kleiderordnung zurück gegriffen wurde. Die Zeiten haben sich aber geändert; der so genannte Dresscode im Restaurant respektive bei festlichen Anlässen hat sich auf Grund eines gewandelten Angebots an Gardreobe eminent gewandelt. Das merken auch die Herren der Schöpfung. Früher zählte ein dunkler Anzug, Stresemann oder Cut zum „guten Ton“ bzw. zur Standardausstattung bei Tagesanlässen; in den Abendstunden konnte mit Frack, Smoking oder weissem Dinnerjacket bei Festivitäten stets überzeugend gepunktet werden.

Neue Kombinationsmöglichkeiten sind entstanden

Heuer kann selbst bei der abendlichen Einladung in ein Sternerestaurant auf den klassischen Smoking mit glänzenden Seideaufschlägen verzichtet werden und stattdessen ein schlichter schwarzer Anzug getragen werden; tagsüber sind nun Spenzer- oder Gehrockvariationen erlaubt und angesagt. Während der altehrwürdige Frack eine nahezu aussterbende Gattung ist, ist es nun kein Stilbruch mehr, wenn ein Smoking bei festlichen Abendveranstaltungen in einem Restaurant mit einem Langbinder kombiniert wird. Der Frack ist eigentlich nur noch bei so genannten Upperclass Veranstaltungen zu finden. Aber, auch das sollte ein modern orientierter Mensch zugeben: Es hat schon Stil, wenn die eingeladenen Gäste ihre weissen Frackschleifen aus Baumwollpikee zur Schau stellen, während die Kellner an der schwarzen Frackchleife zu erkennen sind.

Exklusive Uhren und dezenter Schmuck sollten nicht fehlen

Auch der Dresscode für Tanzveranstaltungen im Restaurant ist nicht mehr absoluten Zwängen unterworfen. Anstelle des Fracks kann jetzt selbst bei einem Ballabend ein mitternachtsblauer oder schwarzer Smoking getragen werden. In der Regel reicht aber ein eleganter Anzug; die Hauptsache ist, dass er richtig sitzt. Gleiches gilt für das Hochzeitsoutfit. Natürlich macht es nach wie vor Eindruck, wenn der berühmte „Schwalbenschwanz“, Doppelmanschetten und Weste kombiniert werden, aber ein Sakko ohne Seitenschlitze erfüllt jetzt ebenfalls seinen Zweck. Die Farbgebung eines Anzuges spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle; allerdings sind ein sportliches Sakko, ein kurzärmliges Hemd oder Jeans auch im 21. Jahrhundert tabu. Eins darf aber nicht fehlen. Das Handgelenk des Mannes sollte mit einer qualitativ hochwertigen Uhr bestückt sein; auch exklusive Manschettenknöpfe oder anderweitige Schmuck-Kreationen sind noch längst nicht aus der Mode.

Dresscode im Gourmet Restaurant - gleiches gilt für das Hochzeitsoutfit. (Bild: © oliveromg – shutterstock.com)
Dresscode im Gourmet Restaurant – gleiches gilt für das Hochzeitsoutfit. (Bild: © oliveromg – shutterstock.com)

Auffällig ja – Aufdringlich nein

Ob Geschäftsessen, Silberhochzeit oder Einladung zum Brunch – die Herren sind mit einem Anzug modischer oder eleganter Prägung – je nach Ausrichtung der Festivität – stets gut beraten. Die Frauen können da ein wenig experimentieren. Hosenanzug, Kostüm oder Kleid – alles ist denkbar und möglich; selbst das Kombinieren von edlem Blazer und zerrissenen Designerjeans ist erlaubt. Eine Auffälligkeit darf nur nicht ins Aufdringliche abschweifen. Ansonsten ist ein Dresscode heute oftmals frei interpretierbar. Auf Grund von bestimmten Konventionen, einer Übereinkunft bezüglich gewisser Normen oder einer Erwartungshaltung seitens des Arbeitgebers, eines Veranstalters oder gemeinhin des Gastgebers kann eine Kleiderordnung festgelegt werden. Zudem beeinflussen Designer, Modelabels und Benimm- bzw. Anstandsexperten die Wahl der Garderobe. Sie geben oftmals vor, was passend und schick für einen jeweiligen Anlass sein soll. Aber: In der heutigen Zeit zählt zum Beispiel bei einem Besuch in einem Restaurant mehr die individuelle Note als ein festgelegtes Bekleidungsschemata.

 

Autor: MiRDo
Artikelbild: © Lucky Business – shutterstock.com