Sprossen sind Hauptbestandteil der asiatischen Küche und erfreuen sich auch hierzulande immer grösserer Beliebtheit, denn sie sind nicht nur gesund, sondern auch vielseitig einsetzbar. Entdecken Sie die Vielfalt der Sprossen!

Die asiatische Küche ist ohne Sprossen und Sprossengemüse nicht denkbar, sie gehören dort zur täglichen Nahrung. Doch auch bei uns schätzt man die Kraft der Sprossen immer mehr, denkt dabei aber zuerst an die grünen Winzlinge, besonders an die Gartenkresse.

Dabei gibt es vor allem einen „grossen“ Vertreter der Sprossenfamilie, der in Schweizer Küchen und in denen unserer Nachbarländer überaus begehrt ist: Das ist der Spargel. Spargel ist ein echtes Sprossengemüse. Als Kresse werden dagegen umgangssprachlich die zarten Pflänzchen bezeichnet, welche aus dem Samenkorn spriessen.

Zu den essbaren und in der Schweiz bekannten Sprossengemüsesorten zählen neben Spargel auch Hopfen, Chicorée, Giersch und Rosenkohl. In unserem Blog stellen wir Ihnen in loser Folge die verschiedenen Gemüse vor, sodass ich mich in diesem Artikel auf die kresseähnlichen Sprossen beschränken möchte. Diese können Sie leicht daheim ziehen und erhalten so ideale Vitaminspender, die auch im Winter immer frisch zur Verfügung stehen.

In den Samen gehen während des Keimvorgangs wichtige Veränderungen vor: Die enthaltenen Vitamine vermehren sich rasant. Gleichzeitig werden Eiweisse und Kohlenhydrate so aufgespalten, dass sie für unseren Organismus besser verwertbar sind. Auch der Anteil an wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium, Zink, Kalzium und Mangan nimmt wesentlich zu. Zudem wirkt sich der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren positiv auf den Körper aus. Sind das nicht genügend Gründe, daheim die verschiedensten Sprossen zum Keimen zu bringen?

Ich habe einige Sprossensorten schon selbst ausprobiert und möchte Ihnen diese gerne vorstellen. Auf den Tüten, in welchen die Samen verkauft werden, finden Sie jeweils eine Anleitung, wie die verschiedenen Sorten zum Keimen gebracht werden. Wer bisher nur die Gartenkresse kennt, wird überrascht sein, welche Sprossenvielfalt es doch gibt und wie man damit immer wieder neue Geschmackserlebnisse auf den Teller bringen kann.


Sprossen werden immer häufiger genutzt. (Bild: grafvision – Shutterstock.com)
Sprossen werden immer häufiger genutzt. (Bild: grafvision – Shutterstock.com)

Den Anfang soll aber die beliebte Gartenkresse machen. Da sie besonders schnell wächst, haben auch Kinder grosse Freude daran, diese Kresse zu säen und zu beobachten, wie sie keimt und das kleine Pflänzchen wächst. Und natürlich werden, trotz des scharfen Geschmackes, die kleinen Gärtner ihre Ernte mit Freude essen. Gartenkresse kann über Salate gestreut oder auf Butterbrot gegessen werden. Sie passt gut in Kräuterquark und Kräuterbutter und würzt, über die fertige Speise gestreut, Suppen und Eiergerichte. Anstelle von Gras lässt sich Gartenkresse übrigens auch für Osternestli verwenden. So kann, wenn die Süssigkeiten verspeist sind, auch das Nest aufgegessen werden und liefert Vitamin C, Kalzium, Eisen und Folsäure.

Die schärfsten Sprossen sind die Rettichsprossen. Diese sind oft in asiatischen Salaten zu finden. Wenn Sie es pikant mögen, probieren Sie doch einmal einen gemischten Salat mit Käsewürfeln und Rettichsprossen. Möchten Sie diesen eine fruchtige Note geben, passen Pfirsich- oder Nektarinenspalten hervorragend dazu. Diese Sprossen werden zuerst ein paar Stunden eingeweicht. Das Einweichwasser sollten Sie auf keinen Fall weggiessen. Es enthält jede Menge Mineralstoffe und Vitamine und schmeckt zudem würzig. Sie können es für Suppen oder Sossen verwenden oder trinken und selbst Ihre Zimmerpflanzen werden sich darüber freuen!

Bockshornkleesprossen sind bei uns noch relativ unbekannt. Es ist wichtig, dass diese möglichst jung geerntet und frisch gegessen werden, da sie sonst einen bitteren Geschmack annehmen. Die Bockshornkleesprossen haben einen intensiven, etwas herben Geschmack, der beispielsweise gut zu einem Rucola Salat mit Pinienkernen und Schafskäse passt. Sie können mit diesen Sprossen Curry, Pasta- und Reisgerichte aufwerten.

Eine beliebte Sprosse ist die knackig, frische Sojasprosse, mit ihrem milden Aroma. Vor dem Verzehr sollte man sie kurz blanchieren. Sojasprossen sind gut für die Nerven und unterstützen den Kreislauf. Ein weiterer Vorteil ist ihre kurze Keimdauer von nur drei bis vier Tagen. Sie gehören in Frühlingsrollen und sind allgemein in der chinesischen Küche weit verbreitet. Die gesunden Sojasprossen liefern jede Menge Eisen, Vitamin C sowie B-Vitamine

Alfalfasprossen sind haarfeine Keimlinge mit einem frischen, aber nicht sehr ausgeprägtem, Aroma. Deshalb harmonisieren sie gut mit Wasser- oder Honigmelone und würzigem Schinken. Sie ergänzen sich auch gut mit eingelegtem grünen Pfeffer und werten jeden Salat auf. Besonders erwähnenswert ist ihr hoher Anteil an Vitalstoffen. Sie enthalten enorm viele Mineralien und beinahe die ganze Vitaminpalette. Dank ihres grossen Chlorophyll-Anteils wirken sie entgiftend und können helfen, Entzündungen im Körper zu heilen. Alfalfa hat einen festen Platz in der chinesischen Medizin.

Nur zwei bis drei Tage keimen die Kirchererbsensprossen. Bei längerer Keimdauer werden sie ungeniessbar. Sie müssen vor dem Verzehr etwa eine Viertelstunde gekocht werden. Mit ihrem leicht süsslich-pikanten Geschmack passen sie gut in gemischte Salate, in Sossen oder zu Spinat. Wie alle Hülsenfrüchte, so sind auch deren Sprossen sehr nährstoffreich. Kichererbsensprossen enthalten ausserordentlich viel Zink, Eisen, Phosphor, Kalium, Kalzium und Mangan. Ausserdem die Vitamine A, C, D, B1 und B2. Sie liefern zudem lebenswichtige essenzielle Aminosäuren, die gut für unser Herz-Kreislaufsystem sind.



Alle Sprossen lassen sich vielseitig verwenden. Sie finden im Internet und in modernen Kochbüchern jede Menge Rezepte. Natürlich dürfen Sie kreativ sein, und die ganze Palette der grünen Winzlinge ganz nach Ihrem Geschmack nutzen. Diese umfasst noch wesentlich mehr Sorten, als die hier vorgestellten. Besonders im Winter sind reichlich verzehrte Sprossen eine gute Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln, zudem sind sie günstig und können ohne grossen Aufwand in jeder Küche gezogen werden. Probieren Sie doch auch einmal Sprossen in einem grünen Smoothie oder verwenden Sie sie als hübsche Dekoration auf kalten Platten.

Beitrag von: gourmettipp.ch Redaktion
Artikelbild: © Ievgeniia Maslovska – Shutterstock.com